Auf der noch erhaltenen Grabplatte ist zu lesen: "Im Jahr des Herrn 1763, am 27. Oktober, verschied im Herrn Johann Adam Laub Pfarrer in Bietigheim während 14 Jahren. Im Alter von 42 Jahren. Ruhe in Frieden. Erbarmet euch meiner, wenigstens ihr meine Mitbrüder."
Die Grabplatte des Pfarrers Johann Adam Laub
Außer den in den nächsten beiden Ausgaben des GAZ vorzustellenden Grabmalen, die noch aus alter Zeit erhalten geblieben sind, findet sich noch eine weitere Grabplatte im Chorraum der alten Kirche (Kapelle).
Johann Adam Laub erblickte am 06.10.1722 als Sohn des Krämers Ludwig Laub und dessen Ehefrau Anna Maria, geb. Kastner in Kuppenheim das Licht der Welt. Ludwig Laub war der germanisierte Name von Claude Louis Follieu. Er entstammte der Wanderhändlerfamilie Guillaume Follieu aus Magland, Savoyen. Dieser war der einzige in Kuppenheim eingewanderte Savoyer und bis zu seinem Tod 1750 der einzige christliche Handelsmann dort. Auch war er der einzige Savoyer, der in die 1720 gegründete Handelszunft Rastatt aufgenommen wurde, vgl. Franziska Raynaud: Savoyische Einwanderungen in Deutschland, Verlag Degener & Co., 2001. Ab dem Jahr 1741/42 studierte Johann Adam Laub an der Universität Freiburg Theologie. Ab 01.07.1749 war er Pfarrer von Bietigheim sowie Sekretär des Rural-Capitels Gernsbach. Ein Jahr nach seinem Amtsantritt, am 14.07.1750, beschwerte er sich beim badischen Markgrafen, dass die Bietigheimer Pfarrgüter seit dem 30.04.1728 in Erbbestand an einige Bietigheimer Bürger vergeben worden seien und er deshalb gleich zu Beginn seiner Amtszeit "von seinem Zehnten 20 Malter Korn und den ganzen Hanfzehnten herzugeben gehalten war". Er bat deshalb, "ihm die Pfarrgüter wieder zurückzugeben, damit er wie die früheren Pfarrer frei schalten und walten könne". In seine Amtszeit fällt auch der Umbau der damaligen Ortskirche, heute Kapelle genannt. Das Langhaus und der Chor wurden nach einem Plan des markgräflichen Baumeisters Johann Peter Rohrer aus Rastatt neu erbaut. In einem Visitationsprotokoll von 1758/59, das als Teilstück in den Pfarrakten vorliegt, heißt es: "Der Pfarrer heißt Johann Adam Laub, er ist Badener, 37 Jahre alt und fast 10 Jahre Pfarrer. Er besitzt eine heilige Schrift, aber nicht die Tridentiner Konzilsbeschlüsse, er hat auch einen Speyerer Katechismus und aszetische Bücher, den Thomas von Kempen und andere. Er liest immer etwas und hat auch Predigtbücher." Als Johann Adam Laub am 27.10.1763 nach längerer Krankheit verstarb, wurde er im Chor der alten Kirche (Kapelle) begraben. Siehe auch GAZ: Nr. 40 vom 02.10.1996.